Profil: Der fränkische Gelehrte Konrad von Megenberg (1309–1374), zunächst Rektor der Wiener Domschule, später Domherr in Regensburg, verfasst die erste deutschsprachige Naturenzyklopädie des Mittelalters.
Entstehung & Autorfassungen: Vom Buch der Natur existieren zwei Autorfassungen: die erste 1348 vollendet; die zweite wurde 1350/1358 abgeschlossen (die Überlieferung schwankt).
Quellenlage: Hauptquelle sind zwei Fassungen des Liber de natura rerum von Thomas Cantimpratensis (Thomas II und Thomas IIIb). Daneben verarbeitet Konrad Albertus Magnus und das Circa instans (traditionell Platearius zugeschrieben).
Pflanzenbücher (Bücher IV–V):
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Buch IV A – Von den Bäumen: 55 Baumarten.
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Buch IV B – Von den wohlschmeckenden Bäumen: 29 Arten.
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Buch V – Von den Kräutern: 89 Kräuter.
Überlieferung & Druck: Das Buch der Natur zirkulierte in zahlreichen Handschriften. Buch V (Von den Kräutern) wurde 1477 in Nürnberg bei Anton Koberger als erstes gedrucktes deutsches Kräuterbuch publiziert – zusammen mit dem Arzneibuch des Ortolf von Baierland.
Einordnung: Konrad vermittelt das gelehrte lateinische Wissen (Thomas, Albertus, Circa instans) in deutscher Sprache und macht es für Laien zugänglich; die Pflanzenkapitel verbinden Beschreibung, Nutzanwendung und Arzneibezug.
Kernpunkte
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Konrad von Megenberg (1309–1374), Rektor in Wien, Domherr in Regensburg; Autor der ersten deutschsprachigen Naturenzyklopädie.
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Zwei Autorfassungen: 1348 und 1350/1358.
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Quellen: Thomas Cantimpratensis (Liber de natura rerum, Thomas II/IIIb), Albertus Magnus, Circa instans (Platearius).
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Pflanzenbuch‑Umfang: IV A 55 Bäume; IV B 29 wohlschmeckende Bäume; V 89 Kräuter.
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Druckgeschichte: 1477 Koberger (Nürnberg): erstes deutsches Kräuterbuch (Buch V), zusammen mit Ortolf von Baierland, Arzneibuch.
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Bedeutung: Brücke zwischen lateinischer Gelehrsamkeit und volkssprachlicher Vermittlung; klare Ausrichtung auf Nutz‑ und Arzneilehre.