Im 11. und 12. Jahrhundert, in der Blütezeit des Mittelalters, entstanden auch die wichtigsten Schriften der Klostermedizin: die Übersetzungen des Constantinus Africanus in Salerno und Monte Cassino, der 'Macer floridus' des Odo Magdunensis und die medizinischen Werke der Hildegard von Bingen.
In kaum einem anderen Werk des Mittelalters wird die Humoralpathologie (auf der Grundlage der Schriften Galens) so umfassend ausgebreitet wie im ‚Canon medicinae’ des Abu `Ali al-Husain ibn `Abdallah ibn al-Hasan ibn `Ali ibn Sina aus Buchara, in Europa bekannt mit seinem latinisierten Namen Avicenna (von Abu ibn Sina) (um 978 - 1037). Der ‚Canon’ wurde um 1170 in der Übersetzerschule in Toledo von einer Gruppe um Gerhard von Cremona (1114 - 1187) ins Lateinische übertragen.